Die Kreuztaler Firma Lindenschmidt Umeltservice, ansässig im Ortsteil Krombach, wurde 1959 von dem Ehepaar Margaretha und Karl Lindenschmidt als Siegerländer Abfuhrbetrieb GmbH gegründet. Der Familienbetrieb wird mittlerweile in dritter Generation von den Enkeln des Gründer-Ehepaars geleitet: Matthias, Christoph und Volker Lindenschmidt. LINDENSCHMIDT UMWELTSERVICE beschäftigt 200 Mitarbeiter in Kreuztal-Krombach und stellt Dienste für Industrie, Handwerk und Kommune bereit. Zu den Kernkompetenzen zählen die Verarbeitung und der Transport von gefährlichen Abfällen (Sonderabfällen). Dabei stammen die Kunden nicht alle aus dem Siegerland, sondern liegen im einem Radius von 200 km.
Die beiden Brüder Matthias und Christoph Lindenschmidt begrüßten die Teilnehmer der Gesellschaft Erholung mit einer Kaffeetafel und dem brandneuen Firmen-Video, das ausführlich kommentiert wurde. Durch Fragen aus der Runde vervollständigte sich nach und nach das Bild, und die Gäste zeigten sich überrascht über die Tatsache, dass ein weiteres Vorzeigeunternehmen im Siegerland hier besucht wurde. Auffällig war, dass das so wichtige Thema Corporate Identity bis ins kleinste Detail sichtbar war: Firmengebäude, Beschilderung, LKW-Beschriftung, die gelben Sicherheitswesten, Schreibblocks, Trinkgläser, ja sogar Flaschenöffner, Zuckertütchen und Werbegeschenke trugen das Firmenlogo.
Die 36 Teilnehmer erfuhren dabei von den Brüdern Lindenschmidt Interessantes: Hier werden allerlei Abfälle entsorgt, außer infektiösen Abfällen (z. B. aus Krankenhäusern), radioaktiven Substanzen, Kampfstoffen und Asbest. 90 % der Kunden kommen aus der Industrie, 10 % der Kunden sind Privathaushalte. Diese Verteilung hat sich im Laufe der Firmengeschichte so ergeben. Man ist spezialisiert auf Nischenprodukte; so wird z. B. kein Altpapier entsorgt. Pro Tag fallen 400 Tonnen Abfall an; die Umschlagzeit vom Eingang bis zum Ausgang beträgt ungefähr eine Woche. Und doch ist die Anzahl der einzelnen Abfallsubstanzen mit 830 Arten aller Gefährdungspotenziale sehr hoch. Eine Müllverbrennungsanlage wird nicht betrieben (die nächste Müllverbrennungsanlage für Hausmüll befindet sich in Hagen). Auch eine Deponie sucht man vergebens auf dem Lindenschmidt'schen Gelände. Die angelieferten Abfälle werden akribisch und mit System aufbereitet. Dazu dienen chemische, physikalische und biologische Verfahren. Vorbildlich auch: Die dabei erzeugte Wärme wird zum Heizen der Firmengebäude genutzt.
Nach der Besichtigung, die mehr als eine Stunde dauerte, gab es bei einem Siegerländer Hopfen-Kaltgetränk "von gegenüber" noch das eine oder andere Gespräch mit den Geschäftsführern! Herr Buchner bedankte sich dann im Namen der beeindruckten Gruppe für den interessanten Besuch. Wir haben viel Überraschendes zu sehen und zu hören bekommen.